Inklusion gegen Wirtschaft, wer macht das Rennen um den Posten des Oberbürgermeisters in Altenburg?

Veröffentlicht am 24.05.2024 in Wahlen

Welche Chancen erhofft sich Thomas Jäschke bei der kommenden Kommunalwahl in Altenburg und welche Herausforderungen könnten ihm bevorstehen?

Er setzt in seinem Wahlprogramm einen klaren Fokus auf das Thema Inklusion, Zukunft und den Menschen selbst. Jäschke erhofft sich, dass seine Vision einer inklusiveren und gerechteren Gesellschaft Zuspruch bei den Wählern und Wählerinnen findet. Dabei möchte er insbesondere die Bedürfnisse und Anliegen von Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Lebenswegen in den Vordergrund rücken.

Eine Herausforderung, der er sich stellen muss, ist möglicherweise die Überzeugungsarbeit, die nötig sein könnte, um sein Konzept von Inklusion und Chancengleichheit in der Gesellschaft erfolgreich umzusetzen.

Dennoch ist Thomas Jäschke optimistisch, dass Altenburg durch eine inklusivere Politik zu einer lebenswerteren Stadt für alle Bürger und Bürgerinnen werden kann.

Thomas Jäschke (SPD) sitzt seit 2019 im Altenburger Stadtrat, er ist studierter Diplom-Ingenieur und setzt sich vor allem für das Miteinander aller ein.

Unter dem Motto „Uneigennützig und Engagiert für Altenburg. Der Mensch im Fokus.“ führt er seinen Wahlkampf mit einem kleinen Team noch voll und ganz selbst. Dabei ist es ihm besonders wichtig, dass auch die Anliegen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen Gehör finden. In seiner politischen Arbeit setzt Thomas Jäschke sich daher für barrierefreie Zugänge und inklusive Angebote in der Stadt ein.

 

Hallo Herr Jäschke, die Kandidaten steuern auf die letzte Phase zu, wie war ihre Zeit im Wahlkampf?

Ich bin viel unterwegs und komme mit sehr vielen Menschen in Altenburg ins Gespräch, mit dabei habe ich immer mein kleines Buch, darin stehen viele Notizen.

Das Schönste im Wahlkampf sind die Erzählungen der Menschen.

Ich hatte vor kurzen den Spitzenkandidaten der SPD Thüringen für die Europawahl hier und habe ihm mein Altenburg gezeigt sowie verschiedene Projekte wie „Stadtmenschen“, „FACK e. V.“ und der „Hofsalon“ dieser ist noch in der Entstehungsphase und wir waren in der „Ukrainehilfe“.

 

Wie sind Sie auf ihr Wahlkampfthema gekommen und welche Herausforderungen wollen sie angehen?

Mein Wahlkampfthema ist durch einen guten Freund entstanden, er hat mich darauf gebracht und von Anfang an stehe ich hinter dem Thema „Inklusion“, es ist mittlerweile eine Herzensangelegenheit, denn Inklusion brauchen alle Menschen.

Denken wir doch nur mal an die ältere Dame mit ihrem Rollator, sie kommt nicht über den Bürgersteig oder die fehlende Barrierefreiheit im öffentlichen Räumen.

Bei dem Thema haben wir noch viel zu tun. Wir brauchen eine Inklusive Gesellschaft und Menschen mit Behinderungen gehören dazu.

Ich möchte die Sorgen und Fragen der Bürger und Bürgerinnen ernstnehmen und die Vision 2030 weiterführen. Wir müssen Themen, wie die Spielewelt, Digitalisierung und eine bessere Verwaltung anpacken und verwirklichen.

 

Wie empfinden Sie die Stimmungen in Altenburg, sehen sie auch die Schattenseiten in Bezug auf die Ereignisse der letzten Jahre?

Ja, natürlich, denn immer da, wo Menschen zusammenkommen mit unterschiedlichen Vorstellungen und Gesinnungen, gibt es Konfliktpotenzial, das müssen wir aber differenziert betrachten.

Wir als Politiker müssen Sorge dafür tragen, die Menschen wieder zusammenzubringen, um die Spaltung zu verringern.

Wir brauchen wieder mehr Kommunikation, das wäre einer meiner Amtshandlungen als Oberbürgermeister. Ich werde in die Stadtverwaltungen gehen und mit allen sprechen, auch ein Marktveranstaltung, wo alle zusammenkommen können, kann ich mir gut vorstellen.

Zudem kann ich mir auch vorstellen, mit den Montagsspaziergängern ins Gespräch zu kommen, dort sind auch Menschen dabei, die durch aus nur Kritik äußern wollen. Es ist wichtig, dass wir das Miteinander nicht verlieren.

 

Inklusion ist ihr Thema, was sagen sie zur nicht vorhandenen Barrierefreiheit am Bahnhof, zu hohen Bürgersteige und kaputten Toiletten?

Die Situation am Bahnhof ist nicht optimal, damals wurde nicht darauf geachtet, die vorübergehende Baustelle auch barrierefrei zu gestalten. Der Fahrstuhl wird gebraucht, dafür müssen wir Lösungen finden, wie sich das gestaltet werden wir sehen.

Das Projekt „nette Toilette“ läuft jetzt an, so kommen öffentliche Toiletten dazu, ansonsten braucht es auch bei den demolierten Toilettenhäusern Änderungen, damit diese kein attraktives Ziel mehr für Vandalismus sind.

Ich würde auch gerne einen kommunalen Inklusionsvermittler einstellen, der genau solche Sachen mit bespricht.

 

Inklusion ist ein Thema, was immer wieder zu kritischen Äußerungen aus der AfD führt, was sagen sie dazu?

Wenn zum Beispiel gesagt wird, Inklusion wäre ein „Ideologieprojekt“, dann müsste ich der älteren Dame leider sagen, dass ich nicht helfen kann.

Inklusion brauchen wir in allen Schichten der Gesellschaft, als Oberbürgermeister möchte ich den Menschen gerne näherbringen, was Inklusion wirklich bedeutet.

„Unsere Aufgabe ist es, wie können wir die Teilhabe gewährleisten und wenn wir es nicht können, welche Lösungen gibt es, um allen Menschen ein Miteinander zu bieten. Das ist auch die Aufgabe der Stadtverwaltung, denn bei diesem Thema haben wir in den letzten Jahren zu viel Zeit verloren."

 

Thomas Jäschke vertritt die Überzeugung, dass Veränderung nur durch Aktives Handeln erreicht werden kann. Sein Engagement gilt nicht dem rein wirtschaftlichen Denken, sondern vielmehr dem Wohl aller Bürger und Bürgerinnen in Altenburg. Er strebt danach, eine Gemeinschaft zu schaffen, in der jeder Mensch gehört, respektiert und unterstützt wird.

Als Oberbürgermeister würde er sich dafür einsetzen, dass die Vielfalt menschlicher Erfahrungen und Lebenswege anerkannt und gefördert wird.

Thomas Jäschke verkörpert somit die Hoffnung auf eine Gesellschaft, die von Solidarität, Gerechtigkeit und gemeinsamen Wachstum geprägt ist.

 

Am 26.05. können sie ihre Stimme abgeben.

Interview und Text: Josèphine Nitzsche

 

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